Es wird kälter und ungemütlich, mich plagen Schnupfnase und Niesanfälle und ein andauerndes Frieren – nicht krank, aber auch nicht wirklich fit. Es ist also höchste Zeit für eine schöne wärmende Suppe. Glücklicherweise habe ich noch einige von den im September geernteten „Opakartoffeln“ die wunderbar mehlig sind, und deshalb prima für eine Cremesuppe. Ich koche sie erst in Wasser weich, gebe dann etwas Sojamilch hinzu sowie Lorbeerblätter, Chili, Ingwerpulver, Salz, Pfeffer, eine Knoblauchzehe und eine Kurkumawurzel. Das alles lasse ich noch 10 Minuten bei geringer Hitze kochen.
Während der Kartoffelkochzeit habe ich schon Porree geschnippelt und mit etwas Bratöl, Sojasauce und einem Schuss Balsamico angeschmort.
Ich liebe es cremig, deshalb püriere ich die Suppe noch im Mixer, wobei das nicht zwingend nötig wäre. Wichtig vorher: die Lorbeerblätter entfernen.
Für mehr Vitamin C und pikanten Geschmack gebe ich einen Spritzer Zitronensaft erst in die nicht mehr kochende Suppe.
Voila- wärmend und sättigend:
Ich bin eine „Frei-Schnauze-Köchin“ und habe vorab nicht wirklich abgemessen; aber verwendet habe ich 8 mittelgroße, sehr mehlige Kartoffeln, 2 Porreestangen , 1 Knoblauchzehe, 2 Chiliflocken (unsere Chilis sind sauscharf :-)) , eine Kurkumazehe und Salz und Pfeffer nach Geschmack. Am Ende hatte ich ein reichliches Abendessen für mich und noch 3 Portionsgläser für die nächsten Tage.
Was macht die Suppe gesund ?
Abgesehen von etwa 2 EL Bratöl für den Porree und einem Schuss Sojamilch beinhaltet das Rezept kein Fett und ist trotzdem supercremig. Kurkuma und Knoblauch sind seit einigen Jahren für ihre abwehrstärkenden Eigenschaften bekannt, aber auch dem Lorbeer werden immununterstützende und stärkende Kräfte nachgesagt – nicht umsonst war der Siegerkranz der Römer aus Lorberrblättern geflochten. Wenn du dir seine Eigenschaften ohne Kartoffelsuppe zunutze machen möchtest, kannst du das auch mit Lorbeertee oder Lorberrmilch – einfach 2-3 Blätter in etwas Wasser oder Pflanzenmilch aufkochen und auf geringer Hitze etwas 20 Minuten ziehen lassen, die Blätter entfernen und trinken.
Liebst du schnelle Suppen auch so sehr ? Was ist deine liebste Herbstsuppe ?
Heute möchte ich Euch die Buchstabenbewohner meiner Küche vorstellen, welche mir den Einstieg in die pflanzliche Ernährung vereinfacht haben. Im Nachhinein war es vermutlich schon der Anfang der zunehmenden Veganbewegung, aber auf einem Dorf in der Uckermark fühlte es sich wahnsinnig exotisch an. Und es gab noch nicht die Vielzahl an Websites und Blogs mit Rezepten und Infos, auf die ich heute zurückgreifen kann, schon gar nicht auf deutsch. Heute soll es zunächst um Kochbücher gehen, die Sachbücher – und Filme – zum Thema werde ich euch in einem anderen Post zeigen.
Und auch die ersten meiner Kochbücher gab es damals nur auf englisch, allen voran das
Veganomicon – Wenn Du nur ein einziges Kochbuch kaufen möchtest-nimm dieses: DIE vegane, jetzt auch ins deutsche übersetzte, Bibel mit Evangelien zu -Luftholen!!!- : Snacks, Vorspeisen, Dips und Brotaufstrichen, Salaten und Dressings, Gemüse- und Getreidegerichten, Suppen und Soßen und Füllungen, Aufläufen, Eintopfgerichten, Pasta und Risottos, Brot und Kuchen, Muffins und Keksen und Desserts. Ich habe noch nicht mal ein Viertel gekocht oder gebacken, weil es so umfangreich ist. Die Rezepte sind von den Zutaten her „gehobener-Supermarkt“-tauglich. Es gibt nicht besonders viele Fotos, was für mich kein Problem darstellt. Die Rezepte basieren auf einem amerikanischen Geschmacksverständnis und sind deshalb oft sehr „reichhaltig“ und lecker. Der Gesundheitsfaktor variiert ziemlich. Meine liebsten Rezepte – und wohl auch die meiner Kollegen – sind die Keksrezepte. Das Buch ist – wie die folgenden auch – nicht unbedingt ein „Veganizer“, dass heißt es gibt keine Rezepte für veganen Käse , veganen Fisch oder ähnliches, sondern Soul Food mit viel Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten. Es gibt eine schöne ausführliche Einführung zu Lebensmitteln und Geräten und Küchentips und am Ende auch eine Umrechnungstabelle für die amerikanischen in die europäischen Maßeineinheiten. Ich fand es allerdings unkomplizierter für die Rezepte ein Cup-Set zu nutzen.
Justin hat auf vielen Reisen etliche Rezepte zusammengetragen und veganisiert und wenn Du regelmäßig in asiatischen und indischen Restaurants anzutreffen bist, ist DAS Buch dein Freund. Oder auch die nachfolgenden seiner Bücher, die sich noch mal auf z.B. Indien oder Malaysia spezialisieren. Die „Spezialität“ der Zutaten und der Gesundheitsfaktor variieren naturgemäß bei diesem Buch sehr, für die indischen Gerichte wird zum Beispiel häufig Asofoetida benötigt, die Zutaten für die amerikanischen und europäischen Rezepte sind weniger exotisch. Insgesamt sind die Rezepte in akzeptabler Zeit nachkochbar. Was wirklich toll ist: die Mengenangaben sind gleich in beiden Maßsystemen angegeben, es werden oft Variationen der Rezepte angegeben und es gibt für jedes Rezept ein Foto. Mein liebstes Rezept ist die Tarte au Citron, das BLT Sandwich und die indischen Gerichte.
Wenn dich die vegane Küche in erster Linie aus gesundheitlichen Gründen interessiert wird dir Deliciously Ella zusagen. Hier geht es um wenig verarbeitete Lebensmittel, mit wenig Zucker und ohne Weißmehl. Von den Spezialzutaten her auch überschaubar, wenn gleich die Autorin – zu Recht wie in bei diesem Ansatz finde – sich für sehr hochwertige und damit teils auch etwas teurere Zutaten ausspricht zum Beispiel Medjool Datteln. Die Rezepte sind vom aufwand her meist recht einfach und richten sich nicht an absolute Kochprofis, sondern eher an Anfänger und Umsteiger in ein gesünderes Essen. Das Buch ist optisch ganz hervorragend aufgemacht, auch mit Hintergrunderklärungen zu den Lebensmitteln und ihrer Wirkung. Ich würde es als das optisch „hipste“ Buch bezeichnen. Wirklich toll sind die „gesunden“ Kuchenrezepte und dass viele Gemüserezepte im Ofen gemacht werden. Das Buch ist nicht zu 100 % vegan, da die Autorin auch Honig verwendet, dem kann aber mit Agavendicksaft abgeholfen werden. Mein Lieblingsrezept ist der Rote Beete-Schokokuchen.
Nicht ein reines Kochbuch, aber ein tolles Einsteigerbuch zum Thema „Gesund und Vegan“ ist Crazy Sexy Diet, oder auf deutsch Crazy Sexy Gesund. Sofern du in Englisch sattelfest bist empfehle ich dir unbedingt die Originalvariante, da Kris Carr einen hinreißenden und witzigen Ton anschlägt, der vielleicht im Deutschen übertrieben wirkt. Unabhängig davon ist es ein inhaltlich und optisch tolles Allroundbuch zu Gesundheit, Tierhaltung, Nährstoffen, „Genussmitteln“, körperlicher und seelischer „Entgiftung“. Einige Rezepte und eine Challenge gibt es zum Ende hin auch. Am Ende gibt es einige Rezepte und auch eine 21- Tage Detox Challenge. Ich habe diese nicht gemacht, aber einige Tips lassen sich auch im Alltag gut einsetzen (z.B. Bürstenmassage) Es macht einfach großen Spaß, es immer mal wieder zu lesen und es inspiriert wirklich zum Clean Eating. Ich habe es während meiner Krebserkrankung gelesen, da Kris Carr auch einen ähnlichen Hintergrund hat und bei jedem Lesen bin ich begeistert von der Breite der Infos, verpackt in ein schönes Design und einen tollen Schreibstil. Warnung: nach diesem Buch wirst du um einen Ensafter oder Mixer nicht herumkommen. Aber die stelle ich dir ohnehin demnächst vor 🙂
Disclaimer: In diesem Artikel gibt es Affiliate Links zu den von mir beschriebenen Produkten. Wenn Ihr dort einen Kauf tätigt kostet Euch das nicht mehr, aber ich erhalte eine kleine Provision. Ich hoffe Euch mit meinen Empfehlungen geholfen zu haben. Ich verlinke nur zu Produkten, die ich für sinnvoll halte oder beschreibe.
Aber in Wirklichkeit möchte ich nur, dass jemand mal für mich vegan kocht oder backt 🙂
Hast du noch Fragen zu den Büchern ? Oder auch ein veganes Koch- oder Backbuch dass man kennen sollte – schreib es gern in die Kommentare.